FRI.LUFTS.LIV Projektpräsentation - Nachlese

Auf Architektour - die Wonderroute durch die Region Entwerfen an der TH Rosenheim in Kooperation mit der Baukulturregion Alpenvorland

Inmitten der Natur sein, sie bewusst erleben, die frische Luft genießen – Friluftsliv heißt der Begriff, mit dem der norwegische Dramatiker Henrik Ibsen das Leben in der freien Natur und seine Bedeutung für unser geistiges und körperliches Wohlbefinden auf den klangvollen Punkt brachte. Dahinter steckt eine ganzheitliche Lebensphilosophie, die man nur schwer in Worte fassen kann, aber seit dem 05.Juli am Samerberg in Form von 11 Entwürfen entlang einer „Wonderroute“ zumindest erahnen kann.

Mit der Maxime, die Schönheit sowie den Schutz der Region zu wahren, entstanden im Sommersemester 2021 im Rahmen einer studentischen Arbeit des Bachelor-Studiengangs Innenarchitektur der Technischen Hochschule Rosenheim und in Kooperation mit der ARGE „Baukulturregion Alpenvorland“ vielfältige inspirierende Ideen. Begleitet von der Frage, wie das Wanderparadies Samerberg im bayerischen Voralpenland naturverträglich, regional und gastfreundlich weiterentwickelt werden kann, machten sich die Studierenden ans Werk.

Die Ergebnisse können entlang einer 17 bzw. 9 km langen Route an den Orten, für die sie geplant wurden, noch bis Ende Juli besichtigt, bzw. erwandert werden. Etwas einfacher war es für die ca. 100 Besucher der Ausstellungseröffnung am 05.Juli vor der Samerberger Halle. Hier wurden die Projekte in einem eigens hierfür und ebenfalls von Studierenden entworfenen Ausstellungsdesign präsentiert. Begleitet von einigem Schmunzeln, Kopfnicken und vielen Diskussionen, ob das zu uns passt, oder ob man sich nicht doch vorstellen kann, eines der Objekte tatsächlich umzusetzen. „Genau darum geht es“, so Tobias Hanig der für die Baukulturregion Alpenvorland seit Anfang 2020 als Ortsbetreuer für den Samerberg unterwegs ist „ den Baukultur ist eigentlich der spannende Prozess, bevor gebaut wird. Wenn die bestimmenden Fragen nicht die sind, ob man etwas braucht und was es kostet, sondern ob man gerne etwas machen möchte und was uns das für die Zukunft bringen kann, entstehen überraschende Dinge“.  

Die Auswahl an Ideen ist reichlich. Vom „schdoá -  drei felsen voller Möglichkeiten“ am Parkplatz Spatenau, über die „Samerwelle“, ein Wohlfühlbereich inkl. Sauna am Naturbad, bis hin zum hin zum „Biker Spa“ am Parkplatz der Hochries Bahn.
„Es ist erstaunlich und beeindruckend, was die Studierenden in den doch schwierigen Zeiten des Distanzunterrichts als Team auf die Beine gestellt, bzw. aufs Papier gebracht haben“ freute sich Frau Prof. Denise Dih. Gemeinsam mit Carina Deuschl und Bernd Meinlschmidt betreute sie die 65 Entwurfsteam im 2. Semester des Bachelor-Studiengangs Innenarchitektur, aus denen die besten elf für die Ausstellung ausgewählt wurden.
Wer es nicht schafft vor Ort zu sein, sollte im nächsten Jahr aufmerksam das Samerberger Gemeindeblatt lesen. „Wir werden jeden Monat dort ein Projekt vorstellen“ versprach Bgmst. Georg Huber. „Die Ausstellung ist zudem ja auch der Auftakt des Leitbild Prozesses und der Ideenwerkstatt die vom Büro nonconform durchgeführt wird. Für gute Ideen sind die Samerbergerinnen und Samerberger immer zu haben und wie man die mit guter Beteiligung umsetzen kann zeigt sich jeden Sommer am Naturbad“. Und genau dort ging die Vernissage nahtlos in das Semesterabschlussfest des Studiengangs über.

In der Touristeninformation im Rathaus Törwang finden sie alle Informationen zur Route und eine eigene Stempelkarte. Als Belohnung winkt neben einer wunderbaren Wanderung eine kleine Belohnung.  
Zur digitalen Wanderkarte:
Wondercard leicht | Wanderung | Komoot
Wondercard schwer | Wanderung | Komoot

Foto: Rainer Nitzsche - www.rainernitzsche.de